Schafwolle hat hervorragenden Eigenschaften: Sie ist nicht nur besonders wärmend und weich, sondern auch atmungsaktiv und feuchtigkeitsausgleichend. Kein Wunder also, dass der Mensch sie bereits seit Jahrtausenden als wertvolles Naturmaterial zur Herstellung von Kleidung schätzt. Wer Wert auf Produkte aus artgerechter und umweltverträglicher Haltung legt, sollte beim Kauf auf entsprechende Siegel wie GOTS achten. Wir verwenden ausschließlich Schafwolle, die aus kontrolliert biologischer und artgerechter Tierhaltung stammt. Das Wohl der Schafe steht für uns an erster Stelle, daher sind all unsere nachhaltigen Wollprodukte selbstverständlich mulesingfrei.
Doch wie wird aus der Wolle der Schafe ein kuschelig weicher Pullover? Meist im Frühjahr werden die Lämmer oder Schafe von Hand geschoren oder ausgekämmt. Es folgt die Wäsche, nach der die der Wolle nur noch einen Restfettgehalt von bis zu einem Prozent hat. Dieser Restfettgehalt schützt die Wolle, indem er sie geschmeidig hält und vor dem Verspröden bewahrt. Im Anschluss werden die Wollfasern mit dem Kammgarnspinnverfahren – je nach Bedarf – zu glatten, feinen oder gröberen, voluminösen Garnen versponnen. Aus diesen Garnen stricken unsere zertifizierten Partnerbetriebe dann hochwertige, langlebige Lieblingsteile wie Pullover, die auch im Winter wunderbar warmhalten.
Schon gewusst? Wolle ist nicht gleich Wolle. In unserem nachhaltigen Sortiment finden Sie folgende Qualitäten:
Bei Schurwolle handelt es sich um das Vlies vom frisch geschorenen Schaf. Wegen ihrer wärmenden Eigenschaften eignet sie sich besonders zur Herstellung von Pullovern, Mützen oder Decken.
Laut Textilkennzeichnungsgesetz darf nur unbehandelte Wolle vom lebendigen Schaf als Schurwolle bezeichnet werden.
Merinowolle stammt vom Merinoschaf. Einer Rasse, die überwiegend in Neuseeland und Australien gezüchtet wird. Die Wolle der Tiere hat eine besonders feine Qualität, denn ihre Fasern sind nur etwa halb so dick wie die der herkömmlichen Schurwolle. Merinowolle kratzt nicht, sie kühlt an warmen Tagen und wärmt bei Kälte.
Deshalb wird sie auch gerne zur Herstellung von Funktionsunterwäsche verwendet. Dass Merinowolle so beliebt ist, hat leider dazu geführt, dass die konventionelle Wollindustrie aus wirtschaftlichen Interessen häufig mit Qualzüchtungen arbeitet. Denn je faltiger die Haut der Merinoschafe ist, desto mehr feine Wolle bilden sie. Durch diese Qualzüchtungen sind die Tiere anfälliger für Parasiten und Überhitzung. Um dem vorzubeugen, wird in der konventionellen Wollindustrie das sogenannte Mulesing angewendet – eine grausame Praktik, bei der den Lämmern die empfindliche faltige Haut am Hinterteil abgeschnitten wird. Oft ohne Betäubung. Wir garantieren, dass die von uns verwendete Bio-Merino-Wolle ausschließlich aus kontrolliert biologischer, artgerechter und mulesingfreier Tierhaltung stammt.
Bei Lambswool handelt es sich um die erste Schur eines Lammes. Diese Vlieswolle hat zahlreiche Vorteile, denn sie ist besonders fein, atmungsaktiv und temperaturausgleichend. Selbstverständlich stammt auch die von uns verwendete Bio-Lambswool ausschließlich aus kontrolliert biologischer, artgerechter und mulesingfreier Tierhaltung.
Von der geernteten Bio-Baumwolle..
.. zum fertigen Artikel.
Wir alle tragen sie täglich auf der Haut. Doch was steckt eigentlich genau hinter der pflanzlichen Naturfaser? Baumwolle ist eine uralte Kulturpflanze, sie stammt ursprünglich aus den Tropen und ist nach wie vor der mit Abstand am meisten verarbeitete Textilrohstoff auf der Welt.
Die bis zu drei Meter hohen strauchartigen Gewächse müssen jedes Jahr neu gepflanzt werden und entwickeln walnussgroße Früchte, die aus einer Kapsel mit etwa drei bis fünf Fächern bestehen. Sobald die Früchte reif sind, platzen aus ihnen die weißen Samenhaare hervor, die aussehen wie Wattebäusche - die heißbegehrten Baumwollfasern. Sie werden von Hand oder mit Hilfe großer Pflückmaschinen geerntet und zur Weiterverarbeitung aufbereitet, indem sie getrocknet und maschinell von den Samenkörnern getrennt werden.
Der Preis von Baumwolle richtet sich nach Faserlänge, Feinheit, Reinheit, Festigkeit, Farbe und Glanz. Ihre Qualität wird durch das Pflücken von Hand nicht verändert.
Unsere Baumwolle ist handgepflückt und kommt aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA). Dabei verzichten wir gänzlich auf Pestizide. Der Anbau erfolgt auf kleinen, von Bauern bewirtschafteten Feldern.
Die Wolle stammt von der in Mittelasien (Himalaja), in der Mongolei, in Persien und Afghanistan beheimateter Kaschmirziege. Die Faser hat ein erstklassiges Image, sie gleicht der Naturseide. Die Faszination dieser Faser kommt von ihrer Weichheit, ihren seidenfeinen Glanz, ihrer Feinheit und Geschmeidigkeit, die von kaum einer anderen Spinnfaser übertroffen werden.
Die Kaschmirwolle wird nicht durch Scheren, sondern durch Sammeln der Haare, die die Tiere im Frühjahr verlieren, und durch Auskämmen mit groben Holzkämmen gewonnen. Kaschmirwolle kann eine weiße, graue, braune oder sogar schwarze Eigenfarbe haben. Wegen seines hohen Preises wird Kaschmir selten rein verarbeitet und meist mit feinsten Merinowollen gemischt.
Unsere Kaschmirwolle ist handgeschoren und stammt ausschließlich von artgerecht gehaltenen Tieren.
Die Wolle von sogenannten Schafkamelrassen wie dem Alpaka ist besonders edel: Sie ist fein, weich und glänzt seidenartig. Da die aus Südamerika stammenden Tiere meist nur alle zwei Jahre geschoren werden, gilt ihre Wolle als natürliche Luxusfaser. Hinzu kommt, dass die Tiere nur „teilgeschoren“ werden können, um sie vor zu starker Kälte zu schützen.
Auch das Lama zählt zu den Schafkamelrassen, sein Fell ist jedoch weniger fein, daher wird es hauptsächlich für Teppiche, aber auch für Oberbekleidung verwendet.
Unsere Alpaka- und Lamawolle ist handgeschoren und stammt ausschließlich von artgerecht gehaltenen Tieren.
Als Yakwolle bezeichnet man die Wolle, die von Yaks gewonnen wird. Der Yak ist die einzige Rinderart, die über ein mehrschichtiges und besonders dichtes Haarkleid verfügt. Unterschieden werden das feste, lange Deckhaar, die gröbere Wolle und ein feines und spinnfähiges Unterhaar, das auch als Feinwolle oder Flaum bezeichnet wird.
Pro Jahr und Yak können zwischen 0,3 und 3 Kilogramm Grobwolle sowie 0,4 bis 0,6 Kilogramm Feinwolle gewonnen werden. Die Wolle wird sowohl durch eine Schur als auch durch Kämmen gewonnen. In der Regel kämmen die Hirten die Tiere in den Wochen vor einer geplanten Schur aus, damit nicht zu viel Feinwolle verloren geht. Dies reduziert auch die Notwendigkeit, die Tiere sehr früh zu scheren, um nicht zu viel der Feinwolle zu verlieren, die ab dem Beginn der Sommerzeit vom Yak natürlich verloren wird. Besonders wertvoll ist die Feinwolle weißer Yaks, da diese sich leicht färben lässt.
Unsere Yakwolle ist handgeschoren und stammt ausschließlich von artgerecht gehaltenen Tieren.
Nach Baumwolle ist Flachs der zweitwichtigste pflanzliche Textilrohstoff. Die Faser wird aus dem Stängel der Pflanze gewonnen und ist somit eine Bastfaser. Bei der Ernte wird der Flachs nicht gemäht, sondern mit den Wurzeln ausgerauft. Im Gegensatz zur Baumwolle, bei der die Faser offen zutage liegt und nur der Kapsel entnommen zu werden braucht, müssen die Bastfasern aus dem Innern der Stängel herausgelöst und von den Bast umgebenden Stengelteilen getrennt werden.
Die Röste ist ein biologischer Vorgang, der durch kleine Lebewesen (Pilze, Bakterien) bewirkt wird. Man versucht, mit Hilfe von Wasser und Wärme eine Gärung im Splint herbeizuführen, die aber so gesteuert werden muss, dass die Faser selbst darunter nicht leidet. Durch das Brechen wird der Stängel vielfach geknickt und der Holzkern in viele kleine Stücke zerkleinert. Vor dem Brechen muss der geröstete Flachs im Freien oder in geheizten Trockenmaschinen getrocknet werden. Um das Holzteilchen möglichst vollkommen auszuscheiden, folgt das Schwingen. Neben der Aussonderung der Schäben hat das Schwingen die Aufgabe, den Bast im groben der Länge nach zu spalten und kurze, verwirrte Bast- und Faserbündel zu entfernen.
Der Schwingflachs ist handelsfertig und wird anschließend in der Spinnerei durch Hecheln und Sortieren verfeinert und spinnfähig gemacht. Vorteile: - Flachs ist erheblich geschmeidiger und weicher als Hanf. Unempfindlich gegen Laugen. - Die bakterienhemmende Oberfläche des Leinens gilt als vorteilhaft bei Ärztekittel und Taschentücher. - Kühler Griff und seidenartiger Glanz werden besonders bei Bett- und Tischwäsche, aber auch bei sommerlicher Bekleidung geschätzt. Der Grund: Leinen ist ein hervorragender Wärmeleiter. Leinengewebe schließen nur wenig Luft in sich ein, ihre Wärmehaltung ist deshalb gering.
Bei unserem Leinen werden keine Pestizide eingesetzt.
Vom Flachs..
.. bis zum Hut aus Bio-Leinen.
Die natürliche Farbe der Wolle ist ein sandiges camel-beige. Es kann in mittleren und dunklen Schattierungen gefärbt werden. Wie beim Yak wird die Faser nicht gebleicht. Die Oberwolle ist bis zu 40 cm lang. Nur das kurzstapligere Unterfell (4-13 cm lang) ist fein genug, um für unsere Strickgarne benutzt zu werden.
Das Kamel hat einzigartige Charakteristiken des Temperaturausgleichs, der Weichheit und ist trotzdem strapazierfähig. Verglichen mit Schafwolle ist es deutlich leichter, aber 30% wärmer. Die Kamele verlieren Ihr Haar einmal pro Jahr im Frühjahr – und produzieren je Tier ca. 2 kg der Unterwolle, dass in erster Linie durch auskämmen gewonnen wird, aber auch zum Teil einfach eingesammelt oder geschoren wird.
Das für unsere Artikel eingesetzte Kamelhaar ist handgeschoren und stammt ausschließlich von artgerecht gehaltenen Tieren.
Vom Kamelhaar..
.. bis zur fertigen Bettdecke.
Seide zählt wegen des aufwendigen Herstellungsverfahrens zu den edelsten Stoffen der Welt. Es gibt unterschiedliche Arten von Seide:
Diese Seide stammt von den Kokons der Maulbeerseiden-Spinner. Ihre Nahrungsquelle sind frische, zerkleinerte Blätter von biologisch angebauten Maulbeerbäumen, die frei von Pestiziden und chemisch-synthetischen Düngemitteln sind. Die Kokons der Raupen werden in warmes Wasser gelegt und solange mit Bürsten bearbeitet, bis sich die Klebesubstanzen der äußeren Schicht lösen. Um ein Kilo Bio-Rohseide zu gewinnen, werden etwa 10 Kilogramm Kokons benötigt.
Wildseide wird im Gegensatz zu Maulbeerseide von einem Nachtschmetterling gewonnen, dessen Raupen nicht gezüchtet werden. Die bekannteste und beliebteste Wildseide ist die Tussahseide. Oft werden Tussahseiden im Naturton verarbeitet und der Stoff dann als Rohseide bezeichnet. Hingegen sind die Wildseiden gegen Laugen und Säuren weit weniger empfindlich als die Maulbeerseide, deshalb recht dauerhaft und gut zu waschen. Ihr Preis liegt in der Regel erheblich unter dem Preis der Maulbeerseide.
Die Kurzfasern, die beim Kämmen in der Spinnerei abgefallen sind, sowie alle andere Seidenabfälle sind immer noch ein wertvoller Rohstoff, den man einem Grobspinnverfahren zuführt. Dieser Abfall und auch grobe Wildseide wird zu mittelfeinem und grobem Bourettegarn ausgesponnen, welches meist etwas unregelmäßig und noppig ausfällt. Stoffe aus Bouretteseide sind zwar nicht sehr fein und als Seidengewebe recht schwer, jedoch preislich sehr günstig und oft von hervorragender Qualität. Durch den noch hohen Anteil des Seidenleimes hat die Bourretteseide eine natürliche Heilwirkung, wirkt entzündungshemmend und beruhigt die Haut.
Bei unserer Seidengewinnung werden keine Pestizide eingesetzt.
Um aus Tierhaut Leder herzustellen, muss diese zuerst gegerbt werden. Die Methode, die dafür am häufigsten angewendet wird, ist die Chromgerbung. Nachhaltige Modehersteller - darunter auch wir - setzen auf eine Gerbung mit pflanzlichen Stoffen - eine Nische mit langer Tradition, die wiederbelebt wurde.
Für die pflanzliche Gerbung werden Auszüge aus Pflanzenteilen von verschiedenen Hölzern und Rinden (z.B. von Eiche, Kastanie, und tropischen Bäumen wie Quebracho und Mimosa) genutzt. Aber auch Rhabarberwurzeln und Extrakte der südamerikanischen Tara-Schote kommen zum Einsatz.
Eine pflanzliche Gerbung ist deutlich schonender für die Umwelt, denn sie hinterlässt keine Giftstoffe im fertigen Lederprodukt. Dadurch ist diese Methode auch sicherer für die Träger:innen.
Die Abwasserbelastung wird deutlich reduziert. Der Klärschlamm ist schwermetallfrei und kann sogar landwirtschaftlich genutzt bzw. kompostiert werden.
Das für unsere Artikel eingesetzte Leder stammt ausschließlich von artgerecht gehaltenen Tieren.
Vor der Entwicklung der Synthetics war der Hanf (Bastfaser aus den Stängeln des Hanfes) das beherrschende Material in der Seilerei. Die besseren, zum Verspinnen geeigneten Sorten kommen aus Algerien, Spanien, Italien, China. Dieser Hanf ist besonders fein, weich und glänzend. Hanf kann auch in bestimmten Moorgebieten angebaut werden.
Hanf wird wie Flachs durch Rosten, Brechen und Schwingen gewonnen. Die Langfasern sind wie beim Flachs Zellbündel von 1 bis 2 m Länge.
Vorteile:
Bei unserem Hanf werden keine Pestizide eingesetzt.
Naturkautschuk wird aus Latex, der Pflanzenmilch des Kautschukbaums, hergestellt und zu Gummi-Produkten für Mode, Matratzen und weiteren Produkten weiterverarbeitet.
Um Naturkautschuk zu gewinnen, werden Stämme von Kautschukbäumen angeritzt. Die austretende Pflanzenmilch wird aufgefangen und danach mit Essigsäure angesäuert. Nach dem Gerinnen kann das natürliche Material weiterverarbeitet werden.
Kautschukbäume können nachhaltig in Mischkulturen angebaut werden und über einen langen Zeitraum Latex abgeben. Gegenüber synthetisch hergestelltem Kautschuk wird kein Erdöl benötigt.
Vorteile:
Unsere "Zutaten" (Zubehör, welches zur Konfektionierung der Textilien eingesetzt wird, wie z.B. Nähgarne, Einlagen, Reißverschlüsse und Knöpfe) bestehen ebenfalls nahezu ausschließlich aus Naturmaterialien wie Holz, Steinnuss etc.
Nur in Ausnahmefällen (z.B. um die Haltbarkeit von Hosen zu gewährleisten) verwenden wir Garne mit einem baumwollumsponnenen Kunstfaserkern. Sämtliche Metallaccessoires sind aus Messing, Altmessing oder anderen nicht galvanisierten Metallen (nickelfrei).
Auch bei unseren Zutaten denken wir somit gänzlich ökologisch!